1989 – Die SED plant die Feier zum 40. Jahrestag der DDR-Staatsgründung , doch die Menschen im Land bewegen ganz andere Ereignisse. Auch im kleinen Klingenthal sammelt sich mehr und mehr Protest. Pfarrer Frank Meinel verliest von seiner Kanzel einen Protestbrief vom Landesbischof, denn der Betrug bei den Kommunalwahlen ist mittlerweile beweisbar. Der Eiserne Vorhang beginnt langsam zu bröckeln, denn in Ungarn wird beim paneuropäischen Frühstück demonstriert und in Prag füllt sich die Botschaft mit tausenden Ausreisewilligen.
Die Proteste sind nicht mehr aufzuhalten. Überall auf dem Gebiet der DDR entstehen Runde Tische. Man setzt sich zusammen und arbeitet gemeinsam an einer neuen Zukunft. Der Idealismus ist groß. Doch es dauert nicht lange, bis die Parteienpolitik immer mehr Raum einnimmt. CDU, SPD, FDP – alle wichtigen bundesrepublikanischen Parteien wollen mitmischen und Parteibücher verteilen.
Auch Pfarrer Frank Meinel aus Klingenthal muss eine Entscheidung treffen. Er hat die Proteste vor Ort an exponierter Stelle mit hohem Engagement wesentlich mit angeschoben. Viele wollen, dass er nach dem Mauerfall weitermacht und in die Politik geht. Doch den immer stärker werdenden Einfluss der Parteienpolitik auf die Oppositionsbewegung kann auch er nur schwer verdauen. Er entscheidet sich für sein Engagement als Pfarrer und zieht sich nach aufreibenden Jahren in Klingenthal zurück.